Es ist ein leidiges Thema, welches uns tagtäglich begleitet und doch ist es notwendig sich damit auseinander zu setzen.
Am Markt, wo Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, werden Preise täglich angepasst. Er ist dynamisch. Die Preise steigen und fallen und das ist nicht erst seit Corona so.
Die momentane Lage ist sehr angespannt. Von fallenden Preisen kann aktuell keine Rede sein. Derzeit gibt es offensichtlich nur einen Trend und der zeigt aufwärts und wir bekommen ihn überall zu spüren.
Als Privatperson zum Beispiel an der Zapfsäule, beim Blick auf die Preiserhöhung unseres Stromlieferanten und natürlich auch im Supermarkt. Die Milch kostet heute knapp 50% mehr als noch vor einige Monaten. Das hängt unter anderem mit dem gestiegenen Preis für Erdgas zusammen.
Wieso hat der gestiegene Preis für Erdgas eine Auswirkung auf den Milchpreis?
Erdgas ist in großen Mengen notwendig, um Dünger herzustellen.
Dünger wird benötigt, um die Getreidepflanzen mit ausreichend Stickstoff zu versorgen.
Stickstoff wiederum ist für die Getreidepflanze von Nöten, sodass diese ausreichend Proteine (Eiweiße) bilden kann.
Eiweiße im Getreide (Futtermittel) sind für eine Milchkuh essenziell, so dass die gewünschte Milchqualität erzielt werden kann.
Weshalb werden die Preise erhöht?
Die Erhöhung der Preise haben Gründe unterschiedlichster Natur:
- Hohe Nachfrage der Rohstoffe -> Rohstoffknappheit
- Ernteausfälle durch Hitze, Starkregen, Erdbeben uvm.
- Ansteigende Verpackungskosten
- Erhöhte Logistik- und Transportkosten
- Steuern -> aktuell: CO2-Steuer
- Steigende Lohnkosten (Mindestlohn)
- Gesetzliche Vorgaben -> aktuell: zum Tierwohl
- Etc.
Nicht nur als Privatperson sind die steigenden Preise in allen Bereichen spürbar.
Besonders Verpflegungsbetriebe müssen sich aktuell mit den nahezu täglichen Preisanpassungen auseinandersetzen, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können.
Die aktuellen Marktpreisentwicklung der letzten zwölf Monate, je Warensegment, laut Großhandelspreisindex des Statistischen Bundesamtes habe ich für Sie in einer Übersicht zusammengefasst:
Wie kann einer Preiserhöhung entgegengewirkt werden?
Dafür gibt es gleich mehrere Instrumente die je nach Standort, einzeln oder gebündelt, genutzt werden sollten.
- Nutzen einer Dualen Lieferanten Strategie. Je nach Bestellvolumen bietet es sich an auf zwei Lieferanten zurückzugreifen, um Preise kontinuierlich zu vergleichen
- Preisvergleich von vergleichbaren Produkten. Produkte werden hier einer gemeinsamen Gruppe zugeordnet und jederzeit miteinander verglichen. Tagesaktuell kann so mithilfe EDV gestützter Systeme der beste Preis ermittelt werden
- Analysieren von Marktpreisberichten. Analyse und Vergleich der Preisentwicklung eines Lieferanten, in einem bestimmten Zeitraum, in Gegenüberstellung zum Marktpreisindex des statistischen Bundesamtes
- Kernsortimentsabgleich. Analyse und Bewertung welche Artikel gekauft wurden und ob diese im verhandelten Kernsortiment enthalten sind. Fehlende Artikel nachverhandeln.
- Durchführung von Ausschreibungen. Die bezogenen Produkte neu ausschreiben und somit die Lieferanten in einen Wettbewerb stellen
- Individuelle Herstellervereinbarung treffen. Längere Preisbindung und -stützung mit Herstellern vereinbaren
- Einkauf zentralisieren / Einkaufsgemeinschaften nutzen. Beschaffungsprozesse bündeln und über die bezogenen Mengen günstigere Preise erzielen
- Konstantes, überwachendes Controlling. Frei nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“
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