Die „Digitalisierung“ wird gerne als Allheilmittel für viele aktuelle Probleme, auch in der Gastronomiebranche, angesehen – sei es der Fach- und Arbeitskräftemangel, erhöhter Kostendruck und fehlende Einnahmen oder das Erschließen neuer Märkte in Zeiten der Pandemie (z.B. Delivery). Vielfach spüren die MitarbeiterInnen auch, dass so einiges „hakt“ im täglichen Ablauf, fühlen sich aber erschlagen von dem Gedanken, eine grundlegende Veränderung durchzuführen. Denn wie soll die Veränderung auch umgesetzt werden, man hat doch heute schon kaum noch Zeit! Und so richtig auskennen tut man sich ehrlicherweise auch nicht mit dem Thema … 

Doch wo fängt die Digitalisierung sinnvollerweise an, und wo hört sie (besser) auf? Welche Vorteile lassen sich durch neue digitale Lösungen tatsächlich erzielen? Und: Lohnt sich ein Umstieg?  

Die Einführung neuer digitaler Prozesse und Strukturen macht aus betriebswirtschaftlicher Sicht immer (und nur) dort Sinn, wo sich bestehende Abläufe, die heute mit einem hohen manuellen Aufwand durchgeführt werden, automatisieren lassen. Und wo die Anwendung digitaler Lösungen die Betriebswirtschaftlichkeit des eigenen Betriebs unter Vollkostenaspekten nachhaltig verbessert. Dies sollte nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch mögliche Erlöspotenziale (z.B. durch die Erreichung von Kunden und neu zu entwickelnde Geschäftsfelder) umfassen sowie weitere nicht-monetäre Aspekte berücksichtigen (z.B. Übereinstimmung mit der Qualitätspolitik).  

Checkliste für eine erfolgreiche Digitalisierung in Krisenzeiten: 

  1. Ganzheitlich neu denken!  
  2. Kompatibilität der Schnittstellen beachten! 
  3. Voll- und Folgekosten berücksichtigen! 
  4. Flexible, cloud-basierte Systeme senken Investitionen! 
  5. Niemals nur die reine EDV beschaffen, sondern immer auch die Dienstleistung dahinter (z.B. Daten- und Einkaufsmanagement der Lieferanten) 
  6. Benutzerfreundlichkeit und -klientel schnittstellenübergreifend in Einklang bringen! 
  7. Erstellung eines transparenten EDV-Pflichtenheftes! 
  8. Neue Geschäftsmodelle durch digitale Möglichkeiten prüfen! 
  9. Externe Moderation der Veränderung! 
  10. Marktkenntnis und Know-how eines unabhängigen Partners einbeziehen! 

 

Grafik OS

 

Letztlich gilt: Die Digitalisierung kann erhebliche Potenziale erschließen – wenn wir im Sinne des Kunden digitalisieren, nicht im Rahmen des Machbaren. Mit dem richtigen Blick und einer entsprechenden Moderation von außen wird die Digitalisierung dann zum Segen – und nicht zum Fluch!  

Die S&F verfügt über ein unabhängiges, offenes und stets wachsendes Netzwerk von IT-Partnerunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Nutzen Sie das Know-how aus mehr als 20 Jahren BestPractice-Erfahrung in der Beratung von Gastronomie- und Verpflegungsbetrieben!   

 Autor: Oliver Schrock, Prokurist, Leiter Geschäftsbereich Einkauf 

Oliver Schrock

Dieser Artikel wurde veröffentlicht im Magazin 1/2022 der S&F. Das ganze Magazin können Sie hier nachlesen