Der Ernstfall tritt schneller ein als man denkt

Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und andere Krisen machen deutlich, dass wir nicht mehr so sicher leben, wie wir dies gerne hätten. Doch derartige Krisen sind nicht nur global, sondern können jeden Gastronomiebetrieb treffen. Nicht nur im Alltag lauern mikrobiologische oder virale Gefahren, auch der Ausfall der Kühlung oder ein Brand können den gastronomischen Betrieb schnell in den Ausnahmezustand versetzen. Dabei muss ein Brand nicht unbedingt den gastronomischen Bereich betreffen, schon eine massive Rauchentwicklung oder Schäden durch Löscharbeiten können die Strukturen nachhaltig beeinflussen oder zerstören.

Der “SUPERGAU“ für jeden Verantwortlichen!

Hier stellt sich der Betroffene die Frage: „Hätte mir ein gut strukturiertes Risikomanagement geholfen, den Ernstfall besser zu bewältigen oder gar zu vermeiden?“. Die Ausrede, dass es meist „die Anderen“ trifft, mag richtig sein, aber kein Trost, wenn man selbst „der Andere“ ist.

Risikomanagement – Warum?

Es besteht aus haftungsrechtlicher Sicht die Verpflichtung eines jeden Unternehmens, ein Frühwarn-System aufzubauen, um hierdurch Risiken rechtzeitig erkennen und beheben zu können. Dies betrifft nicht nur Aktiengesellschaften in Deutschland (KonTraG- Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich), sondern auch alle anderen Gesellschaftsformen. Das hört sich erst einmal trocken und nicht allzu interessant an, jedoch wird durch ein Risikomanagement der Blick auf Gefahren und Risiken im Unternehmen geschärft.

Risikomanagement – Bedeutung und Anwendung

Unter dem Begriff Risikomanagement wird die systematische Erfassung und die darauf aufbauende Bewertung von Risiken jeglicher Art verstanden, die durch fest definierte Reaktionen minimiert werden.

Das „verschriftlichte“ Risikomanagement beschreibt die Umsetzung sowie die erforderlichen Organisationsstrukturen, Verantwortlichkeiten, Verfahren, Prozesse und Mittel.

In der Prävention ist es wichtig, Risikofaktoren im Vorfeld zu vermeiden, oder im Falle des Eintrittes, darauf vorbereitet zu sein. Das Präventionskonzept, und das darauf aufbauende Früh-Warn-System, sind das entscheidende Instrument, um potenzielle Gefahren im Betrieb zu ermitteln und abzuwehren. Als Mindestanforderung an das Früh-Warn-Systems sollten aufeinander aufbauende Risikoklassifizierungen definiert werden, aus welchen sich Maßnahmen ableiten, die im Falle einer Krise durchzuführen sind. Diese Klassifizierung erfolgt zum einen auf Basis einer möglichen Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen anhand der Bedeutung für das Unternehmen z.B.  von „unbedeutend“ bis „existenzgefährdend“.

Anschließend an die Festlegung der Risikofaktoren erfolgt die Definition der Eskalationsstufen, falls eine Krise eintritt.

  1. Eskalationsstufe

Bedrohung durch ein entdecktes Risiko anhand des Präventionskonzept

  1. Eskalationsstufe

Betroffene Teilbereiche des gastronomischen Betriebes

  1. Eskalationsstufe

Komplette Schließung der Gastronomie

Da die 1. Eskalationsstufe aus dem Präventionskonzept abgeleitet wird, sind Sofortmaßnahmen zur Eliminierung der bestehenden Gefahr zu treffen.

Um die Eskalationsstufen 2 und 3 bewältigen zu können, ist meist auf die Unterstützung eines externen Dienstleisters oder ein anderes Unternehmen zurückzugreifen.

Es ist empfehlenswert den Umgang mit den unterschiedlichen eintretenden Krisenszenarien mit dem Personal zu erproben.

Bei der Probe für Ernstfälle werden sie schnell bemerken, dass nicht immer alles rundläuft, aber Kopf hoch und ermutigen sie die ihre Mitarbeiter*innen, denn nur wer auf Krisen vorbereitet ist kann diese meistern.

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